Erindi - Wirklich Wildlife?

Nach einer längeren Pause möchte ich die Besucher dieser Homepage erneut in Richtung Afrika bewegen - genauer gesagt in das Erindi Wildschutzgebiet. Es liegt rund 150 km nördlich der namibianischen Hauptstadt Windhoek und bietet sich somit als idealer Zwischenstopp bei Reisen in oder aus den Norden des Landes an. 

 

Zugegeben der Titel dieses Beitrags klingt provokant, doch möchte ich in den Raum stellen, dass sämtliche hier gezeigten Bilder an lediglich zwei Tagen entstanden sind. Durch die hohe Bestandsdichte sowie die unheimliche Biodiversität sind spannende Pirschfahrten in diesem rund 71.000 ha großen Gebiet an der Tagesordnung.

 

Andererseits kam für mich eine Art Zoostimmung auf, da ein Highlight das nächste jagte und sich am Leopard zum Beispiel die Safari-Wagen im geschätzten 30-Minuten-Takt abwechselten. In dem Areal sind neben den für die Erongoausläufer üblichen Spezien durchaus auch nicht natürlich vorkommende Arten wie beispielsweise Flusspferde, Korkodile oder auch Wildhunde anzutreffen. Zudem sind einige Individuen (z.B. der gezeigte Gepard) besendert, sodass die Suche ein wenig leichter als üblich ausfallen kann.

Direkt unterhalb der Terrasse der Old Traders Lodge befindet sich ein offensichtlich künstlich angelegtes Wasserloch, das neben einer stattlichen Anzahl an Krokodilen auch einige Flusspferde beheimatet. Am gegenüberliegenden Ufer befand sich in fotogener Entfernung der Kadaver einer Giraffe, der sowohl von prähistorisch anmutenden Echsen, diversen Prädatoren als auch von unzähligen Marabus sowie verschiedenen Geierarten besucht wurde.

 

In der Baumsavanne des südlichen Afrikas stellt der Weißrückengeier eine weit verbreitete Art dar. Er findet sich oft in großer Zahl an Kadavern ein, wobei sein Verhalten gegenüber anderen Geierarten sehr aggressiv ist. Hauptsächlich die weicheren Teile des vorgefundenen Aas bilden seine Nahrungsgrundlage. Der namensgebende weiße Rücken dieses Geiers wird nur bei voll ausgebreiteten Flügeln sichtbar. 

 

Durch den starken Schnabel sowie den kennzeichnenden rötlichen Kopf erscheint der kräftig gebaute Ohrengeier imposant. Wenngleich er oft am Rande größerer Ansammlungen zu finden ist, so dominiert er doch andere Aasvögel. Von ihm werden Haut, Sehnen sowie ähnlich zähe Teile verwertet, reine Fleischbrocken nimmt er nur selten auf. 

 

Die namensgebende zugespitzte Oberlippe des Spitzmaulnashorns gibt einen Hinweis auf seine Nahrung, welche vorwiegend aus Blättern, Rinde und Zweigen besteht. Gehör- sowie Geruchssinn der auch als schwarzes Nashorn bekannten Art sind gut entwickelt. Sie sind ortstreue Einzelgänger und verbringen die warme Tageszeit im Schatten des Dickbusch. Die Aktivitäten erfolgen bevorzugt nachts, am frühen Morgen oder in der Abenddämmerung, was dem schlechten Sehvermögen geschuldet wird.  

 

Weiterhin konnte die größte Raubkatze Afrikas, der Löwe, angetroffen werden. Er lebt als einzige Katze sehr sozial in Rudeln, jagt bevorzugt nachts oder in der kühlen Dämmerung und verschläft einen Großteil des Tages. Der Löwe schleicht sich geduckt an die potenzielle Beute und springt dann aus kurzer Entfernung auf den Rücken.

 

Auch kam der anpassungsfähige sowie einzelgängerische Leopard in Anblick. Die grazile Katze ist ebenfalls vorwiegend nachtaktiv und verbringt den Tag in Felsspalten, Höhlen oder im dichten Busch. Mr. Spots gilt als hervorragender Pirschjäger, springt jedoch auch von Bäumen auf Beutetiere, die mit Nackenbiss getötet werden.

 

Der dritte in diesem privaten Wildschutzgebiet entdeckte größere Prädator ist der elegante Gepard. Als Hetzjäger verlässt er sich auf seine enorme Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h. Aufgrund dieser Eigenschaft findet seine Jagd hauptsächlich tagsüber oder in mondhellen Nächten statt. Am Riss wird ein sehr ängstliches Verhalten gezeigt.


Kommentare: 5
  • #5

    Adolf Heeg (Mittwoch, 19 April 2023 20:43)

    Wunderbare Bilder und tolle Artikel

  • #4

    Torsten W. (Freitag, 11 Januar 2019 19:55)

    Da ist Dir wieder ein unterhaltsamer Beitrag mit fantastischen Aufnahmen gelungen.

  • #3

    Jofie Lamprecht (Donnerstag, 03 Januar 2019 16:56)

    Marco. Ich stimme mit Ihren Aussagen in diesem Artikel überein. Es ist eine künstliche Umgebung, diese Arten sind jedoch gut geschützt und haben eine große Fläche, in der man leben kann. Viele Grüße, Jofie Lamprecht

  • #2

    Eckhard Jahn (Mittwoch, 02 Januar 2019 14:54)

    Wie immer Marco sehr schöne Bilder mit einfach tollen Erklärungen dazu.Ich wünsche dir noch sehr viele solcher schönen Impressionen.

  • #1

    Ute Jacob (Dienstag, 01 Januar 2019 22:49)

    Lieber Marco, kaum zu glauben, dass dir innerhalb von nur 2 Tagen diese Vielfalt von Tieren vor die Linse kam. Tolle Fotos und Erklärungen wie gewohnt!